SICHTWEISE VON IMKE TURAU

WER SICH NACH EINER GEBURT SCHLECHT FÜHLT – DIE MUTTER, DER VATER ODER DAS KIND, HAT HANDLUNGSBEDARF.

Grenzsprengungen gehen manchmal mit Grenzüberschreitungen einher, die korrekturbedürftig sind. Zu jeder Zeit kann daran etwas geradegerückt werden, bis der Kreis geschlossen ist. Komm aus der Unterdrückung des Dramas heraus, versuche zu benennen was noch quält, vermeide Abspaltungen, sei milde mit Dir selbst, finde Deinen Frieden.

DER GEBURTSPROZESS IST DANN FERTIG, WENN DIE ENERGIE FLIESST.

WAS PASSIERT UNTER DER GEBURT?

Der Gynäkologe wirkt ein, wenn es notwendig ist, es geht im Kreißsaal um Leben und die Gesundheit von Mutter und Kind. Alle Maßnahmen, die zur Vermeidung von bleibenden Schäden eingesetzt werden, können Nebenwirkungen und nachhaltige Beschwerden verursachen.
Trotzdem sind die dem Geburtsprozess entsprechenden Entscheidungen manchmal notwendig um ein gesundes, stabiles Baby im Arm halten zu können. Alles hängt von so vielen, individuell verschiedenen Faktoren ab (mütterliche, kindliche, partnerschaftliche und von der Betreuungs-situation), dass man nie vorhersehen kann, wie eine Geburt verläuft. Jede als Körperverletzung empfundene Einwirkung bedarf einer guten Nachbereitung.

Die Hebamme führt die Geburt. Sie schätzt ein, motiviert, leitet an, bezieht den Gynäkologen/in bei Auffälligkeiten mit ein, folgt ihrer Intuition und Wissen. Sie kontrolliert viele Parameter und begleitet Schritt für Schritt fürsorglich und liebevoll. Jede Geburt ist anders. Die Hebamme steuert das Setting ohne die tragende Rolle der Frau zu übergehen.Wenn etwas Dramatisches passiert, wird erstmal nur schnell gehandelt – idealerweise bespricht die Hebamme mit der Mutter die Vorgehensweise nach. Jede Frau hat das Recht sich ihren Geburtsbericht aushändigen zu lassen. Im Wochenbett ist die Offenheit der Patientin wichtig, damit die Hebamme adäquat helfen kann. Mutter und Kind stehen bis zum 10. Tag tägliche Hausbesuche zu, danach noch 16 Konsultationen.

MEIN EINSATZ, MEINE ERGÄNZUNG ZUR SCHULMEDIZIN:

Ich starte schon viel früher und gucke, was zu einer gelingenden Schwangerschaft fehlt. Vieles geht über den Kopf. Dann begleite ich die Schwangerschaft feinfühlig und spirituell. Manchmal bin ich auch mit im Kreißsaal. Ich bereite die Geburt auf meine Weise vor- und nach: weißt Du als werdende Mutter wo Du stehst? Wie sind Deine Wünsche und Vorstellungen? Kannst Du für Dich einstehen? In Zeiten von Hebammenmangel können diese Fragen nicht immer im Vorwege geklärt werden und auch die Nachbereitung findet oft nicht ausreichend statt. Ein späteres Einwirken ist genauso wirksam und vor allem besser als nichts zu tun!

ES GEHT UM BINDUNG.  SIE FINDET DA IM OPTIMUM STATT, WO ALLE BLOCKADEN AUS DEM WEG GERÄUMT SIND.

BESCHWERDEBILDER:

Es gibt tiefe Erschöpfungen nach einer anstrengenden Schwangerschaft, oder auch nach einer langen Geburt mit möglichen Komplikationen. Manche erleben Schocksituationen, die Entwicklung verhindern und Heilungskrisen verursachen. Sie verschwinden nicht von allein. Einige Frauen haben Schmerzsituationen, die über die Geburt hinausgehen. Ich habe schon Patientinnen erlebt, die in einer Art Starre gelandet sind, weil die Geburt so anders verlaufen ist als gedacht. Auch Unsicherheiten, Ängste oder Trauer können nach einer Geburt auftreten, eine Entbindung bringt u.U. verdrängte Inhalte der Seele hoch.

Fehlgeburten sollen liebevoll aufgearbeitet werden. Für Sternenkinder braucht es besonders viel Empathie und besondere Anleitung wieder neu im Leben anzukommen. Wenn es Blutübertragungen nach einer Geburt gegeben hat, kommen manche Frauen sehr schwer wieder zu ihrer gewohnten Kraft. Emotionaler Stau und/oder Ohnmacht spielt da eine Rolle, wo die Partnerschaft in der extremen Situation nicht getragen hat. Manchmal fehlt nach einer Entbindung die Abgrenzung oder es gibt eine Bindungsstörung zum Beispiel, wenn das Kind sehr viel schreit.

ALLES BEGINNT MIT DEM ERSTEN SCHRITT.

WIE GEHEN WERDENDE VÄTER MIT DEN NEUEN  HERAUSFORDERUNGEN UM?

Von werdenden Vätern wird in der Regel erwartet, dass sie mit in den Kreißsaal kommen. Sie sollten in der Lage sein diese enorme Ausnahmesituation spielend zu meistern – stressresistent, ausdauernd, unerschrocken und liebevoll zugewandt!

Es ist eine hohe Erwartungshaltung, die gut aus der Sicht des Mannes durchdacht sein sollte.

  • Von wo aus kann der Mann eine wichtige Stütze sein ohne zu viel zu sehen?
  • Wo ist die persönliche Grenze?
  • Möchte der werdende Vater überhaupt bei der Geburt dabei sein?
  • Ist die Hebamme auch für die Sorgen des werdenden Vaters zuständig?

Eine gute Vorbereitung für Männer bringt mehr Sicherheit, Klarheit und Zusammengehörigkeit in den Prozess.

SEI DER VATER, DEN DU DIR SELBST GEWÜNSCHT HÄTTEST!

IMKE TURAU

EINHEIT FÜR KÖRPER, SEELE UND GEIST

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